Bei einem Impingement-Syndrom, auch Engpasssyndrom genannt, handelt es sich häufig um eine schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Muskeln innerhalb des Schultergelenks. Die Folgen davon sind schmerzhafte Bewegungseinschränkungen. Neben dem Impingement-Syndrom der Schulter kann auch das Hüftgelenk vom Engpasssyndrom betroffen sein. Erfahren Sie hier alles über die Ursachen, Symptome, Diagnostik und der Therapie des Impingement-Syndroms in der Schulter!
Welche Ursachen hat ein Impingement-Syndrom in der Schulter?
Der große Bewegungsumfang des Schultergelenks ist möglich, weil die Gelenkpfanne im Vergleich zu dem Oberarmkopf nur sehr klein ausgebildet ist. Die Stabilität des Schultergelenkes wird trotz dieser relativ kleinen Gelenkpfanne durch Kapseln, Bänder und durch die zahlreichen Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk überbrücken, gewährleistet. Kommt es zur Instabilität der Schulter aufgrund einer muskulären Dysbalance, einer Labrumauslockerung am Pfannenrand und ein Höhersteigen des Oberarmkopfes, kann dies eine Ursache des Impingement-Syndroms sein.
Eine andere, häufigere Ursache ist eine knöcherne Spornbildung am Schulterdach. Durch das Einklemmen der Supraspinatussehne am Schulterdach wird der dazwischen liegende Schleimbeutel gereizt. Die Folge ist eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter.
Welche Symptome treten bei einem Impingement-Syndrom in der Schulter auf?
Eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter kann ziemlich schmerzhaft sein. Bemerkbar macht sich das Impingement-Syndrom durch folgende typische Symptome:
- Schmerzen beim Hochheben des Armes nach vorne oder zur Seite
- Schmerzen bei Drehbewegungen des Armes nach außen oder innen
- Schmerzen in Ruhe und in der Nacht beim Schlafen auf der betroffenen Schulter
- Einrisse der Supraspinatussehne und auch der daneben liegenden Sehnen, der langen Bizeps-Sehne, der Subscapularis-Sehne und Infraspinatus-Sehne
Der typische Schmerz des Engpasssyndroms wird häufig über dem Oberarmkopf wahrgenommen, kann aber auch zum Nacken und bis zum Ellenbogen ausstrahlen.
Wie kann ein Impingement-Syndrom diagnostiziert werden?
Die Diagnostik eines Engpasssyndroms erfolgt bei uns in der Praxis durch die klinische Untersuchung und durch Röntgenaufnahmen und eventuell einer Ultraschalluntersuchung der Schulter. Bei langwierigen Verläufen oder bei Verdacht auf schon bestehende strukturelle Schäden im Sehnenbereich ist eine weitergehende Bildgebung durch Kernspintomographie (MRT) erforderlich.
Wie verläuft die Therapie des Impingement-Syndroms?
Solange die Sehnen oder Kapsel- und Bandstrukturen der Schulter strukturell noch nicht geschädigt sind, kann das Impingement-Syndrom in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich behandelt werden. Eine Therapiemöglichkeit wären beispielsweise krankengymnastische Übungen mit kräftigenden Therapiemaßnahmen zur Zentrierung des Humeruskopfes in die Pfanne.
Nur in der geringeren Zahl der Fälle wird bei bleibenden Beschwerden trotzt intensiven Physiotherapie-Maßnahmen ein minimalinvasiver, arthroskopischer Eingriff notwendig. In diesem Eingriff wird je nach Ursache des Impingement-Syndroms entweder der vorstehende Knochensporn abgetragen und die Schleimbeutelentzündung in der Schulter entfernt. Gegebenenfalls muss auch eine Stabilisierung am Pfannenrand, eine sogenannte Labrumrefixation, erfolgen. In manchen Fällen zeigt sich intraoperativ ein bereits bestehender Sehnenschaden, der im selben Eingriff arthroskopisch genäht werden kann.
Bei vorhandenen strukturellen Schäden, wie beispielsweise einem Sehnenriss oder eine Labrumverletzung, lässt sich durch eine arthroskopische Operation eine nahezu anatomische Wiederherstellung der Schulter erreichen. Die Operationsergebnisse hierbei sind sehr gut.