Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine Kalkablagerung im Schulterbereich, die zu unterschiedlich stark ausgeprägten Schmerzen führen kann. Der Kalk entsteht dabei meist in einer der Sehnen der Rotatorenmanschette.
In der Entstehungsphase bereitet die Kalkablagerung oft nur leichte Schmerzen, die bewegungs- und belastungsabhängig im Schulterbereich auftreten. Starke Schmerzen können auch plötzlich entstehen, wenn der Kalk sich verflüssigt und aus der Sehne herausbricht, in den Schleimbeutel über der Sehne hineinwandert und dort eine entzündliche Reaktion auslöst. Dies kann ohne Auslöser passieren, oft sind aber kleine Auslöser wie eine Überlastung oder Anstoßen der Schulter beteiligt. Die entzündliche Schmerzreaktion kann in seltenen Fällen so weit gehen, dass sie mit Fieber sowie Anschwellen, Rötung und Überwärmung der Schulter einhergeht.
Die Ursache der Kalkentstehung ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. In unseren Beobachtungen sehen wir jedoch, dass meistens Patienten im Alter zwischen 35 und 65 Jahren betroffen sind. Da die Stärke der Beschwerden bei jedem Patienten sehr unterschiedlich ist, muss die Therapie immer individuell geplant werden. In Frage kommen zur Therapie der Kalkschulter ein abwartendes Verhalten unter Schmerzmedikation, die hochfokussierte Stoßwellentherapie, die keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung ist und die schonende, arthroskopische Entfernung des Kalkes innerhalb eines operativen Eingriffes.
In manchen Fällen kann zur ersten Schmerzbekämpfung auch eine lokale Injektionstherapie durch Spritzen eines Kortisonpräparates hilfreich sein.
Welche Therapie für welchen Patienten die effektivste ist, ergibt sich aus dem jeweiligen Untersuchungsbefund, die Art und Ausprägung der Beschwerden sowie die Ausdehnung des Kalkdepots, das sich anhand eines Röntgenbildes feststellen lässt.