Der Spinalkanal ist ein Kanal entlang der Wirbelsäule, in dem auch das Rückenmark verläuft. Bei einer Spinalkanalstenose oder auch Wirbelkanalstenose ist dieser Kanal verengt, sodass Druck auf Rückenmark, Nerven und Blutgefäße ausgeübt wird. Dieser Druck kann bei Betroffenen starke, ausstrahlende Rückenschmerzen beim Stehen oder Laufen verursachen.
Wie kommt es zu einer Spinalkanalverengung?
Der Spinalkanal bildet einen knöchernen Schutz für das durch den Kanal laufende Rückenmark sowie für austretende Nervenwurzeln. Normalerweise befindet sich hier genügend Platz für den Nervenstrang entlang der Wirbelsäule, sodass dieser nicht eingedrückt wird. Wenn sich allerdings die Bandscheiben, Bänder oder Wirbel verbreitern, kommt es zu einer Spinalkanalverengung. Das führt dazu, dass Rückenmark und Nerven nicht mehr über den erforderlichen Platz verfügen. Nerven werden folglich zusammengedrückt oder sogar eingeklemmt, was bei fortgeschrittener Verengung zu starken Rückenschmerzen führen kann.
Mehrere Faktoren können zu einer Spinalkanalstenose beitragen. Da der Spinalkanal-Durchmesser bei jedem Menschen individuell ist, werden manche Betroffene bereits mit einem verengten Wirbelkanal geboren. Auch ein ausgeprägtes Hohlkreuz oder eine Fehlbildung der Wirbelsäule können angeborene Ursachen für Spinalkanalstenose sein.
Die häufigste Ursache der Spinalkanalstenose ist der Verschleiß (Degeneration) der Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter reduziert sich der Wassergehalt der Bandscheiben, sodass diese flacher werden. Dadurch sind wiederum die Bänder entlang der Wirbelsäule weniger straff gespannt, sie verlieren an Elastizität. Das führt dazu, dass das gesamte Wirbelsäulengefüge latent instabil wird und sich die Wirbelkörper gegeneinander verschieben. Dabei wird der Spinalkanal zunehmend eingeengt, was zu einer Spinalkanalstenose führt.
Spinalkanalstenose: Symptome und Begleiterscheinungen
Eine Verengung im Spinalkanal verläuft anfangs symptomlos und wird darum häufig erst bei fortgeschrittener Verengung bemerkt. Betroffene berichten oft von leichten Rückenschmerzen, die sich über mehrere Jahre zunehmend verstärken. Eine fortgeschrittene Spinalkanalverengung bedeutet für Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Typische Spinalkanalstenose-Symptome sind:
- Sich verstärkende Rückenschmerzen im Lendenbereich mit Ausstrahlung in die Beine (Claudicatio spinalis)
- Verminderte Beweglichkeit im Lendenwirbelbereich
- Muskelverspannungen am unteren Rücken
Die Symptome verstärken sich beim Gehen und Stehen, weshalb sich Patienten oft instinktiv nach vorne beugen. Durch diese Bewegung wird der Spinalkanal vergrößert, was die Schmerzen reduziert. Fahrradfahren ist darum meist ohne Schmerzen möglich.
Diagnose, Behandlung und Spinalkanalstenose-Operation
Der behandelnde Arzt erkennt eine Spinalkanalstenose meist bereits anhand der Beschwerden-Schilderung. Er untersucht die Form und Beweglichkeit der Wirbelsäule und testet Reflexe, Rückenmuskulatur und Bewegungen. Ein sicheres Ergebnis liefern schließlich auch eine Computertomographie (CT) oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT).
Die optimale Behandlung einer diagnostizierten Spinalkanalstenose variiert und hängt vom Ausmaß der Verengung und den Beschwerden ab. In den meisten Fällen ist eine konservative Therapie der erste Schritt. Dazu gehören beispielsweise Krankengymnastik, Schmerzmittel, Orthesen und stationäre Schmerztherapien in Form einer Kathetertherapie mit Schmerzmittelgabe in den Wirbelkanal zur Anwendung. Somit soll die Rückenmuskulatur gestärkt und die Wirbelsäule entlastet werden.
Bei fortgeschrittenem Befund kann eine Spinalkanalstenose-OP in Betracht gezogen werden, um den Spinalkanal zu dekomprimieren. Dabei werden die nervalen Strukturen freigelegt. Bei Vorhandensein von Rückenschmerzen kann zusätzlich die Durchführung eines Stabilisierungsverfahrens (Fusion) sinnvoll sein.
Lassen Sie sich von unseren Experten beraten, welche Behandlungsmethode in Ihrem Fall optimal ist. Wir unterstützen Sie individuell und stehen Ihnen auf dem Weg zur Gesundheit beiseite.
Jetzt Termin vereinbaren
Sprechen Sie mit uns persönlich über die Therapiemöglichkeiten.
Kontakt und Anfahrt
So erreichen Sie uns in der medem Praxisklinik.